Berichte
über die leidige Getränkesteuerangelegenheit aus der Sicht des Amtsleiters
der Gemeinde Miesenbach bei Birkfeld...
"Kommunal-Manager" Gemeindesekretär Norbert Grabner - seit 1994 in der Gemeinde Miesenbach als Allrounder tätig - seit 1996 Amtsleiter |
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"Der
9. März 2000 wird nicht nur als schwarzer Tag in die Annalen der
Gemeindechroniken und -kassen eingehen, sondern wohl auch in die Tagebücher
der hiesigen Gemeindesekretäre/innen. |
Weitere Fundstellen: Norbert Grabners Einträge ins Gästebuch bei robert.koch.net vom 13.7.2001 und vom 19.7.2001...
Kommentar: Getränkesteuerrückzahlung bedroht Gemeinden
nun ernsthaft! Quelle: http://www.webway.at/kommunen/steiermark/weiz/miesenbach_bei_birkfeld/index.shtml |
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Der österreichische Verwaltungsgerichtshof wollte in
dieser Causa keine Entscheidung treffen - und gab die Sache an den Europäischen
Gerichtshof ab. Schon dies spricht Bände. In Italien haben die Gerichte
sich bereits festgelegt. Die Gemeinden müssen die Getränkesteuer zurückzahlen.
Harte Zeiten kommen auf die Gemeinden zu. Wären diese Wirtschaftstreibende,
müßten sie für den Fall der Fälle, der nun gar nicht mehr so unwahrscheinlich
ist, Rückstellungen bilden. Heute sieht auch die Bundesregierung die Sache
anders: Tourismus-Staatssekretärin Rossmann spricht von einer "Vogel-Strauß-Politik"
(siehe auch Bericht auf der Ebene Gastronomie und Hotellerie/obere Navigation),
das italienische Höchstbericht gibt eine überzeugende Begründung ab, wenn
es spricht: "daß diese Rechtsbehelfe durch eine spätere, im Zeitpunkt
der Antragstellung nicht bestehende Vorschrift in Frage gestellt werde,
die die Rechtsstellung der Antragsteller verschlechtere." Schuld trifft
in höchstem Maß die vorherige Bundesregierung, wo das Proporzdenken, deutlicher
gesagt Mauschelei zu einem veritablen Realitätsverlust geführt hat. Viel
besser in der Beurteilung wegkommen kann auch nicht der Österreichische
Gemeindebund, dem man zwar zugute halten muß, daß er imer wieder seine
Sorgen bei der Bundesregierung deponiert hat - und auch Regreßansprüche
gegenüber dieser sieht, doch letztendlich wurde die Frage der Getränkesteuer
von dem Gemeindebund falsch beurteilt - und diese Rechtsmeinung auch an
die Gemeinden weitergegeben. Warner wurden ziemlich rüde und überheblich
abgekanzelt. Aber nicht der Gemeindebund wird jetzt die Suppe auslöffeln,
sondern die einzelne Gemeinde. Zwei Alternativen wären in der Beratung
besser gewesen. Nach EU-Eintritt Verzicht auf die Steuer - oder Einhebung
bei gleichzeitiger Empfehlung, Rücklagen zu bilden. Aber auch der Gemeindebund
war letztendlich nicht überwiegend eine Interessensvertretung der Gemeinden,
sondern eine ÖVP-SPÖ Proporzeinrichtung. Bei den Gemeinden sollte viel
mehr Sachpolitik betrieben werden als Parteipolitik und erst recht auf
keinen Fall eine Parteimischpolitik- meint Ihr |